"Marathon Plánská 50"
Planá / CZ
23. April 2022
Text & Fotos: Opa-Helmut

(Letzte Änderung: 12. Mai 2022)

Zur Auswahl als ersten Auslands-Marathon im Jahr 2022 standen an diesem Wochenende Tatabánya in Ungarn - eine Wanderung, die ich bereits mehrmals absolviert habe - und eben dieser für mich völlig neue Marathon in Planá bei Marienbad in Tschechien.

Die Anfahrtskilometer, die Wettervorhersagen und die Abenteuerlust sprachen eindeutig für Tschechien und so machte ich mich am Freitag auf, um diese Veranstaltung, die übrigens bereits zum 50. Male vom örtlichen KCT organisiert wurde, zu besuchen.

Nach einer ruhigen und problemlosen Anfahrt erkundete ich zunächst den Start - es war aber am Freitag noch kein Hinweis auf eine bevorstehende Wanderveranstaltung zu entdecken und so fragte ich im Bauhof nach und mit Händen und Füßen wurde mir der Start im gegenüberliegenden Freibad bestätigt.

Also ab in die Unterkunft, die etwa 11 Kilometer entfernt und superschön sowie ruhig gelegen war - mit dem Vorteil, dass es auch eine kleine Hausbar samt angezapften Bier gab.

Am Samstag ging es dann um 6 Uhr via Auto los nach Planá und bei meiner Ankunft im Freibad war wenigstens schon eine Transparent zu erblicken, das auf das Event hindeutete.

Auch waren einige Zelte aufgestellt und die ersten Mitarbeiter hängten die Streckenpläne, die es nur im A2-Format zur Ansicht gab, aus.

Startnummer 1, 30 Kronen berappt und die Streckenbeschreibung, die ausschließlich auf Tschechisch vorhanden war, in Empfang genommen.

An meinen ratlosen Blicken erkannte der ausschließlich tschechisch sprechende Streckenwart, dass ich so nicht über die Runden kommen würde - glücklicherweise traf eine deutschsprechende Mitarbeiterin am Start ein, die mir mit viel Geduld den Weg erklärte.

Farben der Permanentmarkierungen sowie wichtige Wegpunkte wurden aufgeschrieben und im Handy auf mapy.cz nachvollzogen und mit der Hoffnung, dass ja in Tschechien viele Langstreckenwanderer unterwegs sind, ging es um 7 Uhr los, wobei ich mich gleich einem jungen Paar anschloss.

Die Hoffnung mit den vielen Marathonis zerschlug sich von Kilometer zu Kilometer, denn es kamen kaum Wanderer nach und im Ziel erfuhr ich dann, dass von den insgesamt rund 1.200 Wanderern nur 24 den Marathon absolvierten - es scheint so, als ob das Langstreckenwandern auch im wanderverrückten Tschechien Geschichte ist.

Ansonsten waren die Permanentwanderwege großteils sehr gut markiert und die Beschreibung über den unmarkierten Teil sowie ein auflaufender Wanderer halften mir gut weiter.

Unterwegs gab es immer wieder diverse schöne Sehenswürdigkeiten - vor allem Kapellen und Kirchen - und die Wanderwege führten großteils durch Naturschutzgebiete neben diversen Flüssen.

Interessant war auch, dass es in Tschechien tatsächlich ums Wandern und nicht ums Stempeln oder Ranglisten in Cups oder Übertrumpfungen von anderen geht, denn es gab auf der gesamten Strecke keine einzige Kontrollstelle - unglaublich - bei uns würden bei vollen Stempelheften einige gar nicht weggehen :-)

Rucksackjause und Getränke sind in Tschechien jedoch immer von Vorteil - so auch in Planá, denn außer einer kleinen Gastwirtschaft nach rund 20 Kilometer gab es keine weitere Einkehrmöglichkeit - und es wurden immerhin 46 km, obwohl ich keinen einzigen Meter vom "rechten Weg" abkam :-)

10 Jahre als Pfadfinder in meiner Kindheit, Ausbildung zum Jagdkämpfer mit Schwerpunkt "Orientieren im Gelände" beim Bundesheer sowie 10 Jahre Streckendesigner und Wanderleiter haben sich an diesem Tag voll ausgezahlt und ich konnte alles, was ich in diesen Jahren gelernt hatte, anwenden :-)

Um knapp vor 17 Uhr erreichte ich dann ziemlich ausgepumpt, aber dennoch sehr glücklich das Ziel und nach Einholung der Stempel klang ein schöner, abenteuerlicher und aufregender Tag bei bestem, trockenem Marathonwanderwetter mit dem Genuss von ein paar Bierchen langsam aus.

Tschechien ist ein wunderbares Land für Wanderungen und so stand für mich am Ende dieses Tages bereits fest, dass ich auch den nächsten Auslandsmarathon in Tschechien absolvieren werde - und ich freue mich schon riesig darauf!

Hier bin ich doch richtig!

Am Gelände des Freibades von Planá ist der Start

Bei Start um 7 Uhr ist um 6:25 noch ziemliche Ruhe

Die Streckenpläne und -beschreibungen werden ausgehängt

Knapp vor 7 Uhr sind dann die Startkarten zu kaufen

My way

An dieses junge Paar versuche ich mich anzuhängen

Schöne Kapelle in Planá
"Kaplička sv. Jana Nepomuckého"

Blick über den "Městský rybník"
Richtung "Kostel Nanebevzetí Panny Marie" (Kirche Mariä Himmelfahrt)

Dann geht's durch die Allee "Alej ke Svaté Anně"

"Výklenková kaple" am Weg durch die Allee

Steinernes Denkmal

Blick auf die Bahnverbindung

Wallfahrtskirche St.Anna (Poutní kostel sv. Anny)

Wunderschöne Wege neben dem "Anenský rybník" folgen

Blick über den "Anenský rybník"

Brunnen "Studánka pod Sv. Annou"

Feuchte Wiesen und Wälder entlang des "Planský potok"

Brauerei "Pivovar Chodovar" in Chodová Planá

Pfarrkirche "Kostel sv. Jana Křtitele" in Chodová Planá

Jetzt geht's in die Wälder um den "Kamenný vrch"

Hinauf kann ich die junge Dame gerade noch im Zaum halten

Hier ist die Streckenfindung recht schwierig - Pfadfinderfähigkeiten von Vorteil

Am Weg hinab nach "Dolní Kramolín"

Das junge Paar hat Verstärkung bekommen - jetzt sind's noch schneller

Blick auf den "Kosový potok" (Amselbach) in "Dolní Kramolín"

Fernblick Richtung Naturschutzgebiet "Lazurový vrch"

"Pístov" ist erreicht

"Kostel sv. Bartoloměje" in "Pístov"
Davor die etwas verfallene Kapelle "Výklenková kaple"

Blick übers Land Richtung Flughafen Marienbad und "Chotěnov-Skláře"

Die allereinzigste Markierung auf der gesamt Strecke

Schöne Wege am Weg Richtung Rainmühle

Die Rainmühle

Schöner Teich bei der Rainmühle

Steg über den "Jilmový potok"

Dass mich dieser Steg ausgehalten hat, ist fast schone in Wunder

Ein weiterer Steg über den "Jilmový potok" ist dann schon neuerer Bauart

Auf wundervollen Wegen geht's neben dem "Jilmový potok" dahin

"Buchtál" ist erreicht

Jetzt geht's über den "Mlýnský potok" dem Mühlbach des "Kosový potok"
Auch dieser Steg ist nicht gerade vertrauenserweckend

Marathonis aus Tschechien erfrischen sich am Mineralwasserbrunnen "Čiperka"

"Michalovy Hory" ist erreicht - es gibt die einzige Einkehrmöglichkeit

Pivo und Klobassa - geht doch!

Die 3 Wirtsleute habe alle Hände voll zu tun,...

...denn zahlreiche Wanderer - vor allem von der 25 km Route - machen hier Rast

Am Weiterweg neben dem "Kosový potok" kommen
immer wieder Wanderer der 25 km Strecke entgegen

"Býv. Caltov" ist erreicht - die Straße nach Planá wird gequert

Weiter am "Naučná stezka Údolím Kosího potoka", dem Naturlehrpfad am Kosí-Bach

Die ehemalige "Český mlýn"

Der Mühlbach ist noch am besten erhalten

Endlich - der Steg zur anderen Uferseite des "Kosový potok"

"Pod Křínovem" ist erreicht - ab jetzt geht's ohne Markierungen weiter

Ein letzter Blick auf den "Kosový potok"

Opa-Helmut mit einem Grinser im Gesicht
das Bier aus dem Rucksack schmeckt und ist "lebensrettend"

Zunächst ein Anstieg nach...

..."Křínov" - eine kleine Ortskapelle und...

...ein kleiner Dorfteich als Blickfänge

Weiter auf Feldwegen mit schönen Ausblicken durch den Naturpark "Kosí-potok"
Endlich hab ich wieder mal einen Marathoni im Blickfeld

"Gehst Du auf Straße nach Boudy" - wurde mir am Start gesagt!
Wo zum Teufel ist hier eine Straße :-)

Boudy trotzdem gefunden!

Auch in Boudy steht eine schöne, kleine Dorfkapelle

Blick übers Land um Boudy

"Zliv" ist erreicht - der unmarkierte Streckenteil bald zu Ende

Am Weg hinab zur Mies "Mže"

Kleine Hütten und viele Freizeitanlagen entlang des "Mže" folgen

Es folgen wunderschöne Wege und viele schöne Impressioenen vom "Mže"

Bei fast jeder Hütte wird Lagerfeuer gemacht

"Josefova Huť" ist erreicht - und nun der Schock - es sind immer noch 11 km

Das "Bufet Za řekou" hat's auch schon überstanden
Zeit für ein zweites Rucksackbier

Gut gestärkt geht's auf schönen Wegen weiter

Marathonia No.15 bei einer kurzen Verschnaufpause

Zwischen Eisenbahn und Mže unterwegs

"Jez Pavlovice" - Staudamm von Pavlovice

"U Ústí" - noch 8 km - ab jetzt geht's neben dem "Hamerský potok"

Endlich wieder mal Menschen...ein paar Spaziergänger
bei der letzten Durchquerung der Bahnstrecke

Schöne Impressionen vom "Hamerský potok" am Weg nach "Brod nad Tichou"

Schöne Wochenendhütten entlang des Baches

"Kostel sv. Jakuba Většího" in "Brod nad Tichou"

In der Ferne kann man nun (endlich) Planá erkennen

"The long way home"

Ein Schupferl in die Stadt hinein

Durch die schöne Wohngegend von Planá muss ich den Weg erkunden

"Kunstbaum" am Wegesrand

Durch die schöne Wohnstraße "Havlíčkova"

Der Bauhof von Planá ist in Sicht - gleich ist es geschafft!

Im Ziel ist gegen 17 Uhr noch Musik und Betrieb

(Leicht) fertig - aber glücklich - Opa-Helmut im Ziel

Es gibt noch Bier (juhu) und Klobasa (hatte ich schon zur Jause)

Die letzten Funktionäre für die Zielformalitäten - Zielschluss wäre um 19 Uhr

Wanderer beim Ausklang im Ziel

Geschafft - ein mehr als verdientes Bierchen nach 46 km