Niederkappel / OÖ
15. September 2013

(Letzte Änderung: 26. September 2013)

Eine im wahrsten Sinne des Wortes sagenhafte Sagenwanderung mit Helmut Wittmann durften wir am Sonntagmorgen in Niederkappel genießen.

Helmut Wittmann ist nicht irgendein Erzähler, sondern der einzige Märchenerzähler in Österreich, den die UNESCO in die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat.

Er ist zudem Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Grünau im Almtal, wo auch viele seiner Geschichten und Erzählungen spielen.

Und diesmal sollten es Erzählungen und Sagen des Donausteiges rund um Niederkappel sein.

Der Donausteig mit 450 km Wanderwegen wurde erst kürzlich offiziell eröffnet und in Berlin durch Helmut Wittmann der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bereits kurz vor Beginn der Wanderung lag eine gewisse Spannung in der Luft, waren doch mehr als 400 wanderfreudige und sagenbegeisterte Teilnehmer von jung bis alt in die Donaugemeinde hoch über der Donau gekommen.

Alles hatte zunächst Volksfestcharakter: Die Jugendkapelle spielte auf, allerlei kulinarische Spezialitäten wurden angeboten.

Und dann traf der Märchenerzähler Helmut Wittmann ein, ein waschechter Grünauer in Tracht in Begleitung von Franz Bernegger aus Scharnstein mit seiner Bockpfeife und Angela Stummer, ebenfalls aus Scharnstein mit ihrer tragbaren Schoßharfe.

Warum gerade Niederkappel?

Niederkappel ist die Heimatgemeinde von Altbundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger, der hier im sog. "Mühlviertler Dom" getauft wurde.

Auch der Präsidentensteig mit dem Aussichtspunkt "Präsidentenstuhl" ist nach dem volksnahen Präsidenten benannt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Rudolf Kehrer ging's dann los zur ersten Station, einem idyllischen Plätzchen am Waldesrand.

Gespannt lauschte man hier der Sage von der 'Gerechtigkeit'.

Andere Geschichten folgten bei der nächsten Station, bevor eine Labestelle in einem Bauernhof angesteuert wurde.

Mindestens 10 verschiedene Brote ließen Gusto auf mehr verspüren, doch es wartete schon die nächste Station, der Präsidentenstuhl.

Man konnte förmlich ein Knistern in der Luft verspüren, als der Meister die Sage vom "Kerschbaumer Schlößl" erzählte, was besonders die Kinder in den Bann zu ziehen schien.

Steil ging's jetzt einen Pfad bis fast zur Donau hinunter, um dann wieder hinauf nach Niederkappel zu steigen, wo dann die Wanderung gemütlich ausklang, und wer wollte, konnte sich das eine oder andere Schmankerl in gemütlicher Runde schmecken lassen.

Im Anschluss hier noch einmal einen herzlichen Dank an Herrn Bürgermeister Rudolf Kehrer, der dies alles ermöglicht hatte und natürlich an die örtliche Feuerwehr, die logistisch mit Rat und Tat zur Seite stand, denn ohne die Feuerwehr - und das sollte auch ruhig einmal erwähnt werden - ist so eine doch recht große Veranstaltung nicht möglich!

Na dann auf bis zum kommenden Jahr in Neustift, wo die Anschlussveranstaltung stattfinden wird!

(Text & Fotos: Hans-Ulrich Pietsch)


Und hier noch die Fotoimpressionen zu dieser Wanderung

Statue des Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger

Helmut Wittmann, Sagen- und Märchenerzähler

Angela Stummer, Franz Bernegger und
Helmut Wittmann voll in Aktion